Sonntag, 2. Juli 2023

 Was im Juni geschah

Ein ganzer Monat ohne Blog, wie kann das sein?! Ganz einfache beantwortet: viel, viel, viel los! Aber der Reihe nach … Zunächst hielt der Sommer Einzug, also so richtig. 30 bis 32 Grad waren und sind kein Spaß und ich weiß das es in Berlin auch nicht besser ist bei diesen Temperaturen, aber immerhin leb ich dort in einer Wohnung, wo man in der Nacht zumindest für Durchzug sorgen kann und Wasser zum Baden theoretisch leicht erreichbar ist, wenn auch überfüllt. Brüssel dagegen hat weder Badeseen, Flüsse oder Freibäder, abgesehen von einer Bürgerinitiative die einen Pool von vielleicht 17 Metern betreibt … also schwitzt die ganze Stadt munter vor sich hin oder man stellt sich wie ich einen Wecker, springt morgens raus und verdunkelt so gut es geht den Backofen namens Wohnung und liegt den restlichen Tag leicht bekleidet auf den Fliesen herum und ernährt sich von Wassereis und Pfefferminztee, döst vor sich hin und hängt die nächste Wäsche auf, welche zumindest etwas Erleichterung bringt.  

Tränen der Erleichterung traten in meine Augen, wenn ich morgens den klimatisierten Schulbus bestieg oder am Nachmittag das Glück hatte, eine moderne und klimatisierte Tram zu erwischen … wenn nicht, konnte man munter mitzählen, wie viele Schweißtropfen den Rücken und die Kniekehlen hinabliefen. Fast wie duschen, nur ohne den Erfrischungsfaktor.

Da das Schuljahr sich dem Ende neigte und am 22.06 offiziell beendet wurde, stand noch einiges für das Admissions- und Communications-Team an. Ich half dabei eine Ausstellung in der Marble Galerie des Chateaus zu eröffnen, führte weiterhin Familien über das Gelände, unterstützte zwei Kollegen beim Volunteer Recognition Event der Family Association, erarbeitete eines Arbeitsplans für zwei Schülerpraktikanten, brachte die letzten Newsletter des Schuljahres heraus und genoss dann ein tolles Foodtruck-Festival mit meinen Kollegen als krönenden Abschluss.

Auch die Familie hielt mich auf Trab mit mal mehr, mal weniger guten Nachrichten und dann natürlich die Geburtstage von Freunden, meiner Mama und mein eigener … was dazu führte, dass willkommener Besuch nach Brüssel flog und ein Trio Berlinerinnen Brüssel für zwei Tage unsicher machte … oder es zumindest versuchte und dann aufgrund der Hitze kapitulierte.

Noch nicht einmal eine Woche später kamen die nächsten Freunde und da die Temperaturen etwas niedriger waren (28 Grad), waren wir unterwegs, viel unterwegs. Die Innenstadt wurde erkundet, ein netter kleiner Markt am Place des Chasseurs Ardennais entdeckt, beim Griechen „Opa“ gegessen, viel Bus gefahren und dann gings nach Brügge mal wieder. Diesmal ohne Tour, weil wir ganz genau wussten, was wir uns ansehen wollten, doch am Ende sahen wir es nicht ein 8 Euro für die Madonna zu zahlen (einzige Statue von Michelangelo nördlich der Alpen, bekannt durch den Film „Monuments Men“) und gingen weiter zur Kapelle mit dem Heiligen Blut … und sahen kein Blut. Der Tag wurde trotzdem noch schön, da es sehr viel zu sehen gibt (Hanseviertel, Beginenhof, Kanaltour) und am Ende wurde bei Mr. Spaghetti geschlemmt. Sonntag wollten wir der Hitze entkommen und beschlossen an die Nordsee zu fahren … wie ganz Brüssel, gefühlt. In Ghent stiegen die ersten aus, wohl um den Zug nach Ostende zu nehmen, was auch ein Seebad an der Nordsee ist. In Brügge stieg überraschenderweise noch mal ein großer Schwung aus und so fuhren wir die letzten Minuten doch recht ruhig nach Knokke und nahmen dort einen zwei Kilometer Marsch auf uns, um die Nordsee zu erreichen. Es war voll, heiß, laut, die Bauten der 60er und 70er-Jahre nicht ganz so mondän wie im Internet versprochen, aber wir fanden noch ein Plätzchen auf dem Sandstrand und konnten uns etwas abkühlen … um auf dem Rückweg erneut gekocht zu werden. Auch diese Freunde verließen Brüssel irgendwann wieder und inzwischen kann ich den Weg zum Flughafen in Zaventem fast mit geschlossenen Augen, aber der Supermarkt dort ist immer einen Besuch wert.

Es folgte dann der Kampf gegen die Allergien und Freudensprünge über Gewitter und Regen (wer hätte es gedacht) und der ganz normale Alltag zwischen Arbeit, Putzen und Einkauf.

 

Bis zum nächsten Beitrag,

Anna

 

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