Mal raus aus der Stadt!
Da sich auf Arbeit langsam eine neue Routine entwickelt hat ( von Montag bis Mittwoch werde ich den wöchentlichen Newsletter der Schule betreuen, nebenbei meine Bereiche der Tabellen, die man mir anvertraut hat aktuell halten à High School Schüler, Familien, welche die ISB verlassen, Familien die neu beginnen, meine Informationsblätter und Broschüren ständig überarbeiten, Schüler an ihrem ersten Tag zu den Counsellors bringen, interessierten Familien die Schule zeigen, an der Rezeption einspringen und jetzt noch eine kleine Kunstaustellung organisieren), war es an der Zeit mal die Fühler etwas auszustrecken und da kamen die langen Maiwochenenden sehr gelegen.
Den Anfang machte Brügge. Seitdem ich vor einigen Jahren den Film „Brügge sehen … und sterben?“ geschaut habe, war klar, ich muss da mal hin und so wurde kurzerhand ein Zugticket gebucht und ich meldete mich für eine kostenlose Stadtführung an. Aufregung war reichlich vorhanden, aber erneut enttäuschte mich der öffentliche Nahverkehr nicht und ich fand meinen Anschlusszug nach Brügge in Brussels Central ohne Probleme. Platzgenommen in der 2. Klasse, Ticket irgendwann dem Schaffner auf dem Smartphone vorgezeigt und schon konnte ich die knapp 1½-stündige Fahrt genießen. In Brügge selbst führte mich Maps ausnahmsweise anstandslos zum Treffpunkt für die Führung, aber vielleicht hätte ich es auch allein geschafft. Man kann das Stadtzentrum von Brügge nicht übersehen, wenn man den Bahnhof verlässt und den Rest erledigen dann die Besucher … einfach mitreiben lassen und schön zum Glockenturm laufen!
Auch der rote Regenschirm des Reiseführers war schnell gefunden und die 3-stündige Tour begann. Unsere recht große Gruppe erfuhr auf unterhaltsame Art und Weise, warum es immer 52 Schwäne in Brügge geben muss, was George Clooney und eine schwarze Madonna miteinander zu tun haben und dass es ein extra Rohrsystem für Bier in der Stadt gibt. Der Schirm war dringend nötig, um den Anschluss nicht zu verlieren, da es immer mehr Touristen wurden, weitere Stadtführungen und Pferdekutschen, die sich alle durch die kleinen mittelalterlichen Gassen quetschten. Angenehmer war da die Bootstour durch Brügges Kanäle, auch wenn das Anstehen in der prallen Sonne auch eine Herausforderung war. Vom Wasser aus entwickelt die Stadt noch mal eine andere Wirkung und die kühle Luft war eine richtige Wohltat. Irgendwann musste dann etwas gegessen werden und statt wieder Fritten und Waffeln wurden es Fish & Chips, im gefühlt einzigen Restaurant mit guten Preisen und noch Platz zum Sitzen. Die Stadt war voll, brechend voll! Rezensionen und Kommentare meiner Kollegen hatten nicht gelogen, dass Brügge äußerst beliebt ist und jetzt, wo ich dort war, versteh ich auch wieso … schon auf der Rückfahrt im Zug stand fest, dass ich diese Stadt noch mal besuchen möchte.
Antwerpen folgte als nächster Ausflug, diesmal sogar mit dem günstigen Weekend-Ticket (9,60 für Hin- und Rückfahrt). Morgens in der Metro mit den ganzen Teilnehmern für die 20km von Brüssel ging es wieder nach Central und dort in den Zug nach Antwerpen. Diesmal ohne gebuchte Führung, stattdessen wollte ich in den Zoo. Der Zoo von Antwerpen ist der älteste Zoo Belgiens und unter anderem auch älter als der Zoologische Garten von Berlin. Gegründet 1843 teilt er sich mit seinem 1844 gegründeten Berliner Pendant aber eine Gemeinsamkeit: beide Zoos stehen mehr oder weniger direkt neben einem großen Bahnhof.

Anna
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