Samstag, 6. Mai 2023

 

Alles neu macht der Mai

 

Mai hat inzwischen Einzug gehalten und damit endlich auch der Frühling. Alles grünt und blüht, Pollen fliegen durch die Luft, die Sonne scheint und es könnte so schön sein … Könnte. Leider schreibe ich diese Zeilen inzwischen in einer Wohnung, welche ich allein bewohne. Neele und Jacky haben nach langer und reiflicher Überlegung die Heimreise angetreten und müssen sich dort nun mit anderen Problemen herumschlagen, dies aber wenigsten in vertrauter Umgebung und ohne den Stress hier.

Denn das gehört wohl auch dazu, wenn man ein Auslandspraktikum macht: Stress. Normale Alltagsdinge sind auf einmal viel schwieriger. Einkaufen? Viel Spaß dabei sorgfältig Preise und Angebote zu vergleichen und die Promo-Aktionen zu suchen und sich jedes Mal fragen, ob man das wirklich braucht (Sorry Erasmus, aber auch mit dem Gehalt des Arbeitgebers ist leben in Brüssel eine knappe Angelegenheit … Gruß und Dank gehen raus an die beste Familie). Krank werden? Finde einen Arzt der Englisch kann. Umknicken? Weiterlaufen und Glück haben, dass es nach zwei Tagen wieder einigermaßen ging und ich Home Office machen durfte … Verstopfte Rohre, kaputte Lampen, den eigenen kleinen Handwerker in sich entdecken und machen (Abfluss ist frei, Danke der Nachfrage). Und noch hundert andere Dinge wie putzen, kochen, Wäsche und man will ja noch was sehen, aber von Montag bis Freitag ist man so erledigt, also Samstag und Sonntag was machen, obwohl, schlafen wäre auch mal schön … und immer im Hinterkopf das man auch langsam mal wieder was für die Berufsschule machen sollte, weil August kommt schneller als man denkt und so, und man nimmt sich immer vor, öfter zu Hause anzurufen und schafft es dann doch nicht … und natürlich die mentale Höchstleistung, 5 Tage die Woche simultan zu übersetzen: Manchmal denke ich, mein Team muss glauben, dass ich jedes Mal nach dem Lunch einen Hirnschlag erleide, weil gefühlt immer nach 13:00 nur noch schräge Sätze rauskommen … aber sie nehmen es mit Humor und spielen mit, helfen mir die Worte zu finden (ist die Niederländerin vor Ort, die Deutsch in der Schule hatte, geht das meist sehr schnell) und auch mit der französischen Sprache helfen sie gerne, wenn sie können (gilt vor allem, wenn ich an der Rezeption sitze und außer Taxi und Blumen nicht viel verstehen am Telefonhörer). Ansonsten machen die Touren mit den Familien richtig Spaß, die eigenen kleinen Projekte laufen auch gut (Informationsblätter sind fast fertig) nur mein MacBook hasse ich von Tag zu Tag mehr mit wachsender Leidenschaft, aber das ist okay, es ist beidseitig.

Der erste Besuch war auch schon da und Mann, hat das gutgetan. Fix die kleine Schwester vom Flughafen abends abgeholt und dann die nächsten 3 Tage in Zweisamkeit verbracht. An einem Tag 14 Kilometer durch die Stadt gelatscht, aber es gab auch viel zu sehen: Tulpen-Show im Schloss Groot-Bijgarden, Monts Artes, Manneken Pis, Grote Markt, Waffeln und Fritten, einfach schön und mit gutem Wetter!

 

 

Ich weiß, nicht viel Information, aber so ein kleines bisschen muss man sich auch mal Luft verschaffen. Die nächsten Posts werden hoffentlich besser strukturiert sein.

 

Bis dahin,

Anna

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